Michaël, Faralda, Vreda und Kimo: Natürlich!
Christiane Nordus hat Michaël (Mica) Dufour-Ledoux besucht
Alles begann mit einem Freiwilligen Ökologischen Jahr auf dem Jugend-Naturschutz-Hof Ringstedtenhof des Vereins Landwege e.V.. Mica hatte in Frankreich sein Studium der Umweltwissenschaften beendet und war nach Deutschland gekommen. „Mit dem Zug“, wie er betont.
Er wollte praktische Erfahrungen im Bereich Naturschutz sammeln und „so ein, zwei Jahre bleiben“. Dabei war der Nachhaltigkeitsgedanke schon immer prägend für ihn. „Wir fahren gegen die Wand und da muss sich etwas ändern.“, bringt er seine Motivation auf den Punkt. Beim Verein Landwege trifft Mica auf Menschen, die genauso zukunftsorientiert denken wie er und seine Meinung teilen. Und so bleibt er. Seit über 20 Jahren engagiert er sich für nachhaltige, ökologische Landwirtschaft und in der Umweltbildung.
Der Ringstedtenhof ein außerschulischer Lernort. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der eigenen Erfahrung. Ein wesentlicher Punkt für Mica und alle, die sich hier engagieren: Nachhaltiges Handeln lässt sich nur vermitteln, wenn man es selbst (er)lebt. So kommen Kinder und Jugendliche hierher, um bei Wind und Wetter Ställe auszumisten, im Garten tatkräftig mit anzupacken und aus den selbst angebauten und geernteten Lebensmitteln gemeinsam schmackhafte Speisen zuzubereiten. Zudem gibt es Angebote für Erwachsene, zum Beispiel Seminare und Kochkurse. Manchmal trifft er auf Menschen, die als Kind auf dem Ringstedtenhof waren und sich heute noch daran erinnern. „Deshalb mache ich das – es bleibt stehen.“
Seit 2006 ist Mica ehrenamtlich im Vorstand aktiv. Neben regelmäßigen Besprechungen kümmert er sich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit. Da werden neue Projekte oder die Teilnahme an der Ehrenamtsmesse geplant, die Finanzierung muss gesichert werden. Denn die Angebote sollen für alle zugänglich sein, unabhängig von Einkommen und Bildungsstand. Soziales Engagement begleitet ihn von Klein auf. „Meine Mutter ist schuld“, erzählt Mica lachend.
Gleichberechtigung und Teilhabe waren ihr und ihm immer wichtig, das hat ihn geprägt. Es bedeutet auch „Verantwortung für unsere Zukunft“ zu übernehmen. Nicht nur er selbst achtet im Alltag auf einen nachhaltigen Lebensstil, auch auf dem Ringstedtenhof wird ökologisches Handeln gelebt. Daher versucht Mica Menschen dazu zu bewegen umzudenken, sozial und ökologisch: „Wenn man etwas ändern will, muss man es selbst in die Hand nehmen.“ Manchmal kommen Kinder und Jugendliche hier zum ersten Mal in Kontakt mit Landwirtschaft, dem Ursprung unserer Nahrungsmittel. Sie lernen verschiedene Zusammenhänge zu verstehen durch eigene Erlebnisse. „Und vielleicht wirft dann einer seine Kippe mal nicht auf die Straße“, hofft Mica. Letztlich sieht Mica auch das sein Engagement bei Vielen etwas bewirkt, die den Ringstedtenhof besuchen.
Selbst ich schaue nachdenklich auf meine Plastik-Mehrweg-Flasche nach unserem Interview, die dann aber noch für einen kleinen Lacher sorgt. Am Ende fasst er zusammen, was alle eint, die sich ehrenamtlich engagieren:
„Es gibt mir was zurück. Es gibt mir vor allem Friede.“
Wer Lust hat sich beim Landwege e.V. auf dem Ringstedtenhof zu engagieren findet verschiedene
Möglichkeiten. Unterstützung ist immer willkommen, auch für kurzzeitige Aktivitäten wie den
jährlichen Erlebnistag. Außerdem kann hier ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert werden – so
wie es Faralda Rogge, Vreda Zieren und Kimo Pauke auf dem Plakat tun.
Wenn Du auch Lust bekommen hast, Dich ehrenamtlich zu engagieren, schau doch mal in unserer Stellenbörse - oder vereinbare einen Termin, bei dem wir gemeinsam eine passende Einsatzstelle für Dich finden.
Wir freuen uns auf Dich!